Selbst musikalisch weniger affine Menschen kennen Richard Wagner – fast überall auf der Welt. Der heimliche Held von Bayreuth: ein Franke war er nie. Wenn überhaupt etwas, dann Sachse. Und da geht der Streit erst richtig los. Denn Leipzig, seine Geburtsstadt, postuliert in diesem Jahr sehr selbstbewusst: »Richard ist Leipziger.« Die nahegelegene Ex-Residenzstadt im Elbtal kontert da sogleich mit: »Dresden – Wo Wagner WAGNER wurde.« Zwei Spaziergänge.

1999 wars, da traf ein gerade vierzigjähriger Dirigent den achtzigjährigen Enkel Richard Wagners - in der Neuen Welt. An der Chicago Lyric Opera nämlich leitete Christian Thielemann die »Meistersinger von Nürnberg«. Wolfgang Wagner kam zuhören und entschied: der dirigiert das Werk nächstes Jahr bei uns in Bayreuth!

Für »Musik in Sachsen« hat Christian Thielemann das Restaurant, in dem Wolfgang Wagner damals mit ihm über die Sippe der Wagners plauderte, noch einmal besucht.

Der Dirigent Hartmut Haenchen feiert Geburtstag. Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) widmet ihm derzeit eine Ausstellung – und wird ihrerseits vom Jubilar beschenkt.

Das größte Schloss Sachsens erwacht aus seinem Dornröschenschlaf:
Schloss Hubertusburg in Wermsdorf/Sachsen öffnet ab Sonntag
einen Sommer lang seine Tore.  

Wer sich aus dem Tal der Ahnungslosen in nördliche Richtung aufmacht, gelangt nach Hellerau, auf den Grünen Hügel Dresdens, ins "Europäische Zentrum der Künste". Künstlerischer Leiter des Hauses ist seit 2009 der gebürtige Rostocker Dieter Jaenicke. Er hat das Festspielhaus zu einem Zentrum für vielfältige Strömungen des zeitgenössischen Tanzes gemacht. Wie aber steht es in Hellerau momentan mit "Musik und Rhythmus"?

Welcher Wahldresdner hat es sich neben Nils Mönkemeyer, Lang Lang, David Garrett, Hélène Grimaud, Klaus Florian Vogt und Cecilia Bartoli in den Klassikcharts bequem gemacht? Schade, jetzt haben Sie das Foto schon gesehen, aber ehrlich: hätten Sie auf Sven Helbig getippt? Der Eisenhüttenstädter ließ sich vom Management der Dresdner Sinfoniker vor einigen Jahren beurlauben, um seine eigenen künstlerischen Pläne zu verfolgen.